Karl Wilhelm Kockerols wurde am 7. März 1857 auf Gut Rommersdorf bei Heimbach-Weis, Kreis Neuwied geboren. 1867 siedelte er mit seinen Eltern nach Oidtweiler über, wo sie den "Petershof" übernahmen, auf dem die Familie sesshaft wurde. Nach dem Besuch der Gymnasien in Erkelenz und Neuß studierte Karl Wilhelm Rechtswissenschaften in Bonn und Leipzig. Die große juristische Staatsprüfung legte er 1885 in Berlin ab und wurde nach volkswirtschaftlichen Studien an mehreren Gerichten als Gerichtsassessor tätig, bis er 1888 zum Notar in Jüchen ernannt wurde. Im Jahre 1894 promovierte er in Tübingen zum Dr. juris, und 1898 wurde er als Notar nach Koblenz versetzt. Bis 1932 war Wilhelm, dem im Jahre 1904 der Titel des Justizrates verliehen wurde, als Notar in Koblenz tätig und erfreute sich dort wegen seines umfassenden Wissens, seiner hohen Berufsauffassung sowie seines vornehmen und liebenswürdigen Wesens höchsten Ansehens und größter Beliebtheit. Erwähnt werden muss noch seine reichhaltige schriftstellerische Tätigkeit in seinem Fachgebiet. Neben zahlreichen juristischen Aufsätzen veröffentlichte Karl Wilhelm Kockerols 15 größere Abhandlungen und Bücher.
Seine außerberufliche Beschäftigung galt schon frühzeitig der Erforschung seiner Familie. So gründete er im Jahre 1922 den Familienverband Kockerols, dessen Mitgliedern er eine umfangreiche Familiengeschichte hinterließ. Die beiden von ihm herausgegebenen Bücher "Geschichte der Familie Kockerols" und "Die Familien des Lindenhauses in Würm" zeigen, mit welcher Liebe und Gründlichkeit sich der Verfasser der Erforschung der Familie gewidmet hat.
Wilhelm, der selbst keine Kinder hatte, errichtete bereits im Jahre 1918 eine "Familienstiftung Kockerols" , aus der schon zu seinen Lebzeiten dauernd Unterstützungen an bedürftige Verwandte und zu Studienzwecken gewährt wurden. Am 16. Februar 1939, kurz vor Vollendung seines 82. Lebensjahres, starb Karl Wilhelm Kockerols.
Seine Fürsorge für seine Familie reichte und reicht über seinen Tod hinaus, denn durch letztwillige Verfügung hat er sein gesamtes Vermögen der Familienstiftung Kockerols hinterlassen, aus deren Erträgnissen bis auf den heutigen Tag studierende Träger des Namens Kockerols gefördert werden.
Lassen wir unseren unvergesslichen Onkel Willi selbst zu Worte kommen, der uns in Aachen am 27. Oktober 1924 zurief:
"Möge dieses Zusammengehörigkeitsgefühl auch das innere Band der Liebe fester knüpfen, welches die Familie in unserem Familienverband umschlingen soll."